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Im Gespräch mit Dipl.-Ing. Andreas Gries, Themenfeldleiter für energieeffizientes und solares Bauen in der EnergieAgentur.NRW, Düsseldorf.
Erkelenz stellt sich auf für die Zukunft! Mit der neuen Klimaschutzsiedlung WohnenPlus Erkelenz erhält die Stadt ein Wohnquartier der ganz besonderen Art. Was genau verbirgt sich hinter der Bezeichnung „Klimaschutzsiedlung“?
Der Klimaschutz ist heute zweifellos eine der wichtigsten Herausforderungen der Gegenwart. Aus diesem Grund engagiert sich die nordrhein-westfälische Landesregierung in diesem Bereich u. a. mit dem zukunftsweisenden Projekt „100 Klimaschutzsiedlungen in Nordrhein-Westfalen“. Da rund ein Drittel des gesamten Endenergieverbrauchs in Deutschland für Raumwärme und Warmwassererzeugung im Haushalt benötigt wird, kommt dem energieeffizienten Bauen im Rahmen der Klimaschutzpolitik eine zentrale Rolle zu.
Die Klimaschutzsiedlung WohnenPlus Erkelenz ist Teil des Projekts „100 Klimaschutzsiedlungen in Nordrhein-Westfalen“. Das innovative Wohnquartier wird einen wertvollen Beitrag dazu leisten, die wärmebedingten CO2-Emissionen weiter konsequent und nachhaltig zu reduzieren. Wir als EnergieAgentur.NRW arbeiten im Auftrag der Landesregierung und verstehen uns als Bindeglied und Vermittler. Wir koordinieren das Projekt und begleiten Planer, Bauherren und Investoren von der Planung und Antragstellung bis hin zur Fertigstellung und Nutzung.
Es fallen immer wieder Worte wie „zukunftsweisend“, „innovativ“ und „nachhaltig“. Doch was erwartet die Bewohner des Wohnquartiers konkret?
Wir wollen mit diesem Programm aufzeigen, was mit moderner Technologie heute schon alles möglich ist. Das Angebot ist ja inzwischen ausgesprochen vielfältig. Denken Sie nur an die verschiedenen Gebäudestandards, die bis zum Passivhaus reichen oder an die Möglichkeiten von Photovoltaik oder Geothermie.
Grundsätzlich besteht im Projekt der Klimaschutzsiedlungen Technologiefreiheit. Mit anderen Worten: Planer und Bauherren können aus dem breiten Spektrum innovativer Gebäudestandards und Versorgungsvarianten auswählen. Dabei verstehen sich die Klimaschutzsiedlungen aber keinesfalls als Experimentierfeld. Zum Einsatz kommen selbstverständlich nur erprobte Technologien, die sich in der Praxis bewährt haben, wie beispielsweise in Erkelenz die Wärmepumpe. Eine unabhängige Expertenkommission prüft vorab das Konzept auf Herz und Nieren. Hierbei geht es allerdings nicht nur um technische Fragen. Der Kriterienkatalog ist wirklich vielfältig und umfassend. Im Fall von Erkelenz hat alles gepasst: Das ganze Konzept konnte rundherum überzeugen.
Wohnen und leben in der Klimaschutzsiedlung WohnenPlus Erkelenz bedeutet also nicht nur wohnen nach modernsten Energiestandards?
Nein, niemand wohnt, um Energie zu sparen. Unsere Experten prüfen eingehend und umfassend. Sie schauen beispielsweise darauf, wie sich das Projekt in das städtebauliche Gesamtkonzept einfügt. Sie achten auch auf die Einbindung in die bestehende Infrastruktur, berücksichtigen soziale Aspekte und prüfen natürlich den architektonischen Entwurf. Denn das Ziel ist es, umweltverträgliches Bauen als einen wichtigen Bestandteil einer nachhaltigen Siedlungsentwicklung zu fördern und zwar in einem umfassenden Sinn. Die künftigen Bewohner sollen am Ende eine hochwertige Immobilie erhalten und sich in der Siedlung wohlfühlen.